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Genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e.V.

Hans IV Greiner[1]

männlich um 1550 - vor 1609  (< 59 Jahre)


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  • Name Hans IV Greiner 
    • Der Nachname ist auch 'Grynner'.
    Spitzname Schwabenhans 
    Geburt um 1550  Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Beruf Glas- und Hüttenmeister  
    Datensatzidentnummer AB:I9158 
    _UID 839DFB0FE8A547D2B21AD1203CDE6E56 
    Tod vor 30 Jun 1609  Lauscha, Landkreis Sonneberg, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9158  Genealogie von Gerhard Kreile
    Zuletzt bearbeitet am 4 Mrz 2023 

    Vater Hans III Greiner,   geb. um 1522, Baiereck am Lochbach, Teil der Stadt Uhingen, Landkreis Göppingen, Baden-Württemberg, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Jan 1575, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 53 Jahre) 
    Mutter Agnes Schmidt,   geb. um 1525, Bayern, Bundesland der BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. zwischen 1577 und 1578, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 52 Jahre) 
    Eheschließung um 1548 
    Familien-Kennung F3531  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Margaretha Moser,   geb. um 1548, Waldau, Teil der Gemeinde Nahetal-Waldau, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. um 1618, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 70 Jahre) 
    Eheschließung um 1571  Waldau, Teil der Gemeinde Nahetal-Waldau, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Typ: RELI 
    Kinder 
     1. Peter Greiner,   geb. um 1572, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. zwischen 1634 und 1635, Grumbach, Teil der Stadt Schmalkalden, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre)
     2. Margaretha Greiner,   geb. zwischen 1575 und 1577, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     3. Sybilla Greiner,   geb. um 1578, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 16 Jun 1619, Steinach, Landkreis Sonneberg, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 41 Jahre)
     4. Stephan Greiner,   geb. um 1587, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. um 1640, Jena, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 53 Jahre)
     5. Nikolaus Greiner,   geb. um 1588, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. um 1653, Lauscha, Landkreis Sonneberg, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre)
     6. Johann Greiner,   geb. um 1590, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Apr 1674, Bischofsgrün, Landkreis Bayreuth, Oberfranken, Bayern, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 84 Jahre)
     7. Lebend
     8. Lebend
     9. Lebend
     10. Lebend
    Familien-Kennung F3530  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 7 Mai 2024 

  • Notizen 
    • Hans Greiner IV, der zeitlebens nur Schwabenhans genannt wurde, und sein Berufskollege Müller sind als Gründer der Mutterglashütte Lauscha in die Geschichte eingegangen. In der ältesten Topographie des Coburger Landes, Amt Sonneberg, aus dem Jahre 1781 beschreibt von Sprengseysen (siehe 67) "zwei Glasmeister Harms Greiner aus Schwaben und Chnstoph Müller aus Böhmen baueten ... eine Glashütte". Diese Herkunftsbezeichnung der beiden ist falsch. Aktenkundig ist bewiesen, daß Hans in Langenbach Nachfolger seines Vaters auf der Hütte wurde, was in dieser Zeit immer nur dem ältesten Sohn in Erbfolge zustand. Als Mitgift bekam seine Frau, Margarethe Moser, große Flächen der Waldauer Flur, den "Steingrund" und den "Steinbacher Berg" zugesprochen. Zusammen mit ihrem Wohnhaus trugen diese Flächen den Namen "Schwabengut", und Hans, der erste der in Langenbach geborenen Greiner, nannte sich erst nach der Ehe Schwabenhans, wahrscheinlich im Bewußtsein dessen, was seine Vorväter bisher geschaffen hatten.

      Nach den strengen Heiratsbräuchen jener Zeit durfte kein Ausländer, wäre er erst aus Schwaben zugereist, diese begüterte, wohlhabendste Bauerntochter im Ort ehelichen. Und man war in früheren Jahren stolz auf seine Herkunft auch im Handwerks- und Bürgerstand. Nicht vergessen konnte ich, als in meiner Jugendzeit mich eines Tages meine Tante, die älteste Schwester meines Vaters, derzeit Familienoberhaupt mit gehobener Stimme und erhobenem Zeigefinger aufklärte: "Wir Greiner gehören zu den Steinacher Pertschen, merk Dir dies!" Viel später fand ich heraus, was dies zu bedeuten hatte. Mein Ur-Ur-Urgroßvater Johann Christoph, Xcm, trug als letzter diesen Pentsch-Beinamen.
      Der "Schwabenhans" führte die Glashütte Langenbach von 1575 bis zu ihrem Niedergang 1589. 1590 baut Hans mit seinem Berufskollegen Christoph Müller die Marktiegel-Hütte, Lauscha 1 genannt, auf Pappenheimer Gebiet, Amt Gräfenthal. Wegen Differenzen mit der Herrschaft gaben die beiden Glasmeister diese Hütte bald wieder auf. Bereits ab 1595 betreiben die beiden die Glashütte Lauscha 2 auf herzogl. Sachsen-Coburger Gebiet zum Amt Neustadt/Sonneberg gehörig. Am 10. Januar 1597 erhielten sie hierfür von Herzog Johann Casimir von Coburg einen erblichen Lehnsbrief, der ihnen die Hütte je zur Hälfte zusprach.

      1573 in der Defensionsliste Langenbach genannt.

      Register der Waffenträger 1573, Amt Schleusingen, Glashütten:
      "Michel Schmid, Philipp Holland, Stefan Frank, Jung Jörg Greiner, Nickel Weigend, Heinrich Greiner, Jakob Schind (alle Büchsenträger), Hans Heintz, Hans Greiner Schwab, Jörg Edelmann,Claus Beiersdorfer, der dick Jakob (später Ernst Jakob genannt), Nickel Schwartz, Valentin Kahler, der Krebs, Jakob Rau, Hans Chrustlein, Hans Setzpfand, Keth Beuerin, der alte Hirten Hans, Christoph Müller und der jung Heintz (alle je mit einem Federspieß ausgestattet;

      1576/77 verkauft 3 Ackerrodt an Hans Greiner den kleineren.

      1576/77 verkauft 1 ½ Ackerrodt an Hans Heinz dem Jüngeren.

      1576/77 verkauft 1 Ackerwiesen von Herrn Grüner dem Kleinen.

      1579/80 in Rechnungen erwähnt.

      1583 in Rechnungen erwähnt.

      1585/86 als Hans Greiner Schwabe Hüttenmeister.

      1589 Betrieb in Langenbach wird eingestellt.
      Er führte also die Glashütte Langenbach von 1575 bis zu ihrem Niedergang 1589.

      1590 baute Hans Greiner gemeinsam mit seinem Mitarbeiter, dem Glasmeister Christoph Müller, die Marktiegel-Hütte Lauscha 1 auf dem Gebiet der Marschalle von Pappenheim. Wohl wegen Differenzen mit der Obrigkeit geben beide Glasmeister diese Hütte bald wieder auf, die hernach sogar abgerissen wurde.

      Bereits ab 1595 betreiben die beiden die Glashütte Lauscha II auf herzoglich Sachsen-Coburger Gebiet im Amt Neustadt/Sonneberg gehörig. Am 10. Januar 1597 erhielten sie hierfür von Herzog Johann Casimir von Coburg einen erblichen Lehnsbrief, der ihnen die Hütte je zur Hälfte zusprach: "3 Häuser, 1 Schneidemühle, 30 Acker Rodeland, 42 Acker Wiesenrod gegen 12 fl. jährlichen Erbzins".

      Warum seine Töchter Förster heirateten:
      Ursprünglich war die Holznutzung der Wälder für jedermann frei. Seit dem 15. Jahrhundert durften nur noch mit einer Landesherrschaftlichen Genehmigung Boden und Wald genutzt werden, was in Lehns- und Bestandsbriefen festgelegt wurde. Bei der Festlegung neuer Hüttenstandorte und der Holzvergabe hatten die jeweils zuständigen Revierförster ein wichtiges Wort mitzusprechen, ja sie bestimmten oft die Stellen und Mengen der Holzentnahme alleine, was dazu führte, dass sich die Glasmacher nicht selten durch Heirat ihrer Töchter ins Verwandtschaftsverhältnis zu den "Herren des Waldes" drängten [was bei der Familienplanung des "Schwabenhans" eindrucksvoll demonstriert wird!].


      Die Gründung Lauschas 1589–1597 (aus: Wikipedia)
      Im späten 16. Jahrhundert geriet die hennebergische Glashütte in Langenbach im Schleusegrund absehbar in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Im Zeitalter der Wanderglashütten war es nicht ungewöhnlich, dass Hütten aufgegeben wurden, wenn die umliegenden Holzvorräte erschöpft waren, und an anderer Stelle neu gegründet wurden. Das Aussterben der gefürsteten Grafschaft Henneberg als dem wichtigsten Abnehmer der Glaserzeugnisse mit dem Tod des letzten Fürstgrafen Georg Ernst im Jahr 1583 dürfte den Niedergang zusätzlich beschleunigt haben. 1589 ging die Glashütte Langenbach in Konkurs und stellte die Produktion ein. Während sich ein Teil der Langenbacher Glasmacher in den Raum Fehrenbach und von dort aus nach Neustadt am Rennsteig, Friedrichshöhe und Gehlberg orientierte, wandten sich der Hüttenmeister Hans Greiner, allem Anschein nach ein Anhänger der Wiedertäuferbewegung, und sein Compagnon, der vermutlich aus Bischofsgrün stammende und ab 1568 in Langenbach bezeugte Glasmeister Christoph Müller, auf der Suche nach einem geeigneten Siedlungsplatz weiter nach Osten und wurden im Marktiegel fündig. Die Verhandlungen mit dem greisen Reichserbmarschall Christoff Ullrich von Pappenheim blieben jedoch ergebnislos. Inwieweit ab 1589/1590 dort eine Glashütte (Lauscha I) bestand und ob bereits Glas produziert wurde, ist nicht bekannt. Christoph Müller soll sich zwischenzeitlich in Schwarzburg-Rudolstädtischer Haft befunden haben, wobei die Umstände ungeklärt sind. Wohl spätestens 1595 gaben die Glasmeister die Verhandlungen endgültig auf und verlegten die Glashütte etwa 600 m talabwärts in ein anderes Seitental der Lauscha, den Multertiegel (625 m ü. NN), wo der Schmiedsbach von der nordwestlichen Hochfläche kommend zwischen den Hängen des Köppleins, des Steinigen Hügels (765 m ü. NN) und des Teufelsholzes (745 m ü. NN) unterhalb der Eller gegenüber dem Kleinen Tierberg in den Lauschabach mündet, nun auf sachsen-coburgischem Boden. Zu dieser Zeit scheint der Glasofen betrieben worden zu sein, ob am alten oder schon am neuen Standort, ist nicht mehr zweifelsfrei zu klären. Am 10. Januar 1597 konzessionierte der Herzog Johann Casimir zu Sachsen-Coburg die Glashütte (Lauscha II), die bis 1905 bestand und die zum Kern der Glasbläserstadt Lauscha wurde.

  • Quellen 
    1. Buch > Gerhard Greiner, Der Schwabe Hans Greiner 1465-1532, Familiengeschichte der Thüringer-Greiner, 4. Auflage - S. 30 f., S. 38 IIIa, S. 40 GrIVa > Langenbach war so lange eine blühende Fabrikationsstätte solange Holz günstig zur Verfügung stand. Mitteilung: Gerhard Kist - GFF 2405, Röthenbach 2018 Mitteilung: Wolfgang Faber - Köthen / Anhalt 2019 .