Roland - Datenbank


Genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e.V.

Johann VALERIÁN[1]

männlich 1879 - 1945  (65 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Alles    |    PDF

  • Name Johann VALERIÁN 
    Geburt 17 Mai 1879  Zlámanec, Okres Uherské Hradiště Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Beruf Pfarrer in Grosse und Rausen (1910 bis 01.11.1921) 
    Religion rk 
    Datensatzidentnummer AB:I10582 
    _UID 78000B37C5ED44F08D1BA34BA1621165 
    Beerdigung 1945  Theresienstadt, NordBoehmen, Nationalfriedhof Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Tod 2 Mai 1945  Theresienstadt, NordBoehmen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I10582  Genealogie von Hans-Joachim Tenschert
    Zuletzt bearbeitet am 29 Okt 2023 

  • Notizen 
    • Zlámanec (deutsch Zlamanetz, 1939–1945 Slamanetz) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 15 Kilometer nordöstlich von Uherské Hradiště (Ungarisch Hradisch) und gehört zum Okres Uherské Hradiště.

      Nationalität: tschechisch; lebte seit 01.01.1910 in Grosse 45, Pfarrhaus, das unter seiner Leitung 1912
      neu errichtet wurde; die Pfarrei Grosse mit Rausen betreute rund 650 Seelen

      Am 2. Januar 1945 wurde P. Valerián von der Troppauer Gestapo in der Pfarrei in Březová bei Vítkov verhaftet, weil er ausländisches Radio gehört hatte, und inhaftiert. Bei einer Hausdurchsuchung wurde eine angeblich illegale Menge Mehl gefunden, so dass der Vorwurf durch schaeden an der Kriegswirtschaft ergänzt wurde. Am 24. Januar 1945 wurde er ohne Gerichtsverfahren in das Gefängnis Theresienstadt-Malétress deportiert. Theresienstadt war höchstwahrscheinlich eine Übergabestation in das Konzentrationslager Dachau, wo die meisten Priester inhaftiert waren.

      In Theresienstadt wurde er in die Zelle Nr. 45, später in die Zelle Nr. 43 als Gefangener Nr. 884 gebracht. Hier starb er laut offizieller Sterbeurkunde am 2. Mai 1945 an Diphtherie. Nach dem persönlichen Zeugnis seines Mithäftlings Augustin Šimíček ereignete sich sein Tod jedoch unter völlig anderen Umständen. Trotz des nahenden Kriegsendes wurden die Gefangenen ständig durch Laufen und Schläge koerperlich misshandelt.
      Befehlshaber Stephan Rojek liess die Gefangenen bei nächtlichen Schikanen einen unbeleuchteten engen Tunnel passieren. Dabei stolperten einige und fielen hin, so auch Pater Valerián, der sich dabei schwer ver-
      letzte. Der für seinen Hass auf katholische Priester bekannte Aufseher Rojek, schlug mit dem Kolben einer Pistole auf denjenigen, der sich nicht weiter bewegen konnte.

      Er wurde in einem der namenlosen Gräber des Nationalfriedhofs in Theresienstadt beigesetzt. Der Name von P. Jan Valerián steht auf einer Gedenktafel in Chuchelná in der Liste der Opfer des 2. Weltkriegs.
      (Anmerkung: Bis 1938 arbeitete er in der Region Hlučín in der Gemeinde Chuchelná.)

      (Aus dem Text des Autors P. Jan Larisch, ThD. Ausgewählt und ergänzt durch Notizen aus der Chronik von Felix Kunisch von Mgr. Ludmila Čajanová, hier übersetzt aus dem Tschechischen)
      --------------------------------------------------------------------------------------
      Bis zu seiner Verhaftung durch die GESTAPO war seine Haushälterin Ida KAMMER (siehe auch dort!) aus Grosse, auch noch kurzzeitig bei seinem Nachfolger ZANKA.

  • Quellen 
    1. Volkszaehlung 1921 in Grosse 45 (Pfarrhaus, Eigentümer: Gemeinde Grosse): https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=e0b4fd54-723f-456a-8846-3641a08eca4d80896&scan=1 Tod: https://www.obecrusin.cz/obec/zajimavosti/kostel-sv-michaela-hrozova/hrozovsky-farar-obet-nacismu/.