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Genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e.V.

Christoph Müller[1]

männlich 1547 - 1629  (83 Jahre)


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  • Name Christoph Müller 
    Geburt zwischen 1545 und 1547  Bischofsgrün, Landkreis Bayreuth, Oberfranken, Bayern, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Taufe Datum unbekannt 
    Geschlecht männlich 
    Beruf Glas- und Hüttenmeister  
    Beruf um 1567  Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Glasmacher  
    Datensatzidentnummer AB:I9516 
    _UID 0A820AC0C9484BB09C211F07C8FD8C3A 
    _UID 3385F49912444346850BDF786D868DA5 
    Tod zwischen 1628 und 1629  Lauscha, Landkreis Sonneberg, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Das erste Kirchenbuch von Steinheid, zu dem Lauscha ursprünglich eingepfarrt war, ist verbrannt und Eintragungen beginnen erst um 1680
    Personen-Kennung I9516  Genealogie von Gerhard Kreile
    Zuletzt bearbeitet am 1 Nov 2020 

    Vater Lebend 
    Mutter Lebend 
    Familien-Kennung F6274  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 NN Kohler,   geb. um 1550, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. um 1615 (Alter 65 Jahre) 
    Eheschließung um 1568  Waldau, Teil der Gemeinde Nahetal-Waldau, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Typ: RELI 
    • Der Name der Ehefrau kann auch Koler sein, die Hochzeit kann auch 1588 sein.
    Kinder 
     1. Stephan Müller,   geb. um 1570, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. um 1636, Schmalenbuche, Gemarkung von Neuhaus am Rennweg, Landkreis Sonneberg, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 66 Jahre)
     2. Johann Müller,   geb. um 1574, Thüringen, Bundesland der BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1654, Schmalenbuche, Gemarkung von Neuhaus am Rennweg, Landkreis Sonneberg, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 80 Jahre)
     3. Johann Müller,   geb. um 1580   gest. 1655, Grumbach, Teil der Stadt Schmalkalden, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 75 Jahre)
     4. Christoph Müller,   geb. um 1586   gest. um 1669 (Alter 83 Jahre)
     5. Nicolaus Müller,   geb. um 1590, Langenbach, Teil der Gemeinde Schleusegrund, Landkreis Hildburghausen, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1661, Lauscha, Landkreis Sonneberg, Thüringen, BRD Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 71 Jahre)
     6. Georg Müller,   geb. um 1595   gest. um 1646 (Alter 51 Jahre)
     7. Eva Müller,   geb. um 1599   gest. 13 Sep 1675 (Alter 76 Jahre)
     8. Ursula Müller   gest. um 1640
    Familien-Kennung F3641  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Okt 2023 

    Familie 2 Lebend 
    Familien-Kennung F6266  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Okt 2023 

  • Notizen 
    • Zusammen mit seinem Berufskollegen Hans VI Greiner, dem "Schwabenhans" baut er 1590 die Markttiegelhütte, Lauscha I genannt, auf Pappenheimer Gebiet. Nach einem Streit mit den Herren von Pappenheim wurde die Produktion eingestellt. Nach Verhandlungen mit Herzog Johann Casimir von Coburg konnten sie auf Coburger Land eine neue Glashütte bauen und den Ort Lauscha gründen. So entstand die "Mutterglashütte".

      Rückübersetzung aus dem Englischen (Vorsicht kann fehlerhaft sein) hätte Interesse am orginalen deutschen Text: Die ältesten Kirchenbücher von Steinheid sind verbrannt. Lauscha war ein Teil der Kirchengemeinde Steinheid. Die vorhandenen Bücher beginnen ab 1680. Die Bücher von Waldau wurden später genutzt. Christoph Müller ist geführt in den Glashütten in Langenbach/Schleusingen im Jahr 1567 und vorher als Gründer der Glasverarbeitung von Schwaben her kommend mit Hans Greiner IV, dem Urgroßenkel des Gründers von Langenbach.
      Es gab einige Probleme mit der Herrschaft von Schwarzenburg-Rudolstadt und Christoph kam ins Gefängnis. Der genaue Grund der Strafe ist nicht nachvollziehbar. Die zwei Freunde bauten eine neue Glashütte südlicher im Herrschaftsgebiet der Coburger im Jahr 1593/95. Wahrscheinlich mit einem mündlichen Versprechen des regierenden Coburger Herzogs Casimir. Dieser erlaubte den Beginn der Glashütte in Lauscha am 01.01.1597. Das ist das offizielle Datum des Beginns der Glasproduktion. Beiden Christoph Müller und Hans Greiner gehörte die Hälfte der Glashütte. Deren Enkel starteten mit der Glasproduktionin Kleintettau (Tettau).
      1597: Johann Casimir, Herzog von Sachsen-Coburg, erläßt die Konzession für die Errichtung einer Glashütte für die Glasmeister Hans Greiner und Christoph Müller. Die alte (hölzerne Stadt) wooden town-Glashütte gelegen (liegt) auf dem Hüttenplatz für über 400 Jahre. Diese alte Stadt-Glashütte wurde die "Mutterglashütte" für viele andere Glashütten in der Umgebung von Lauscha i. Thüringen.
      Lauscha wird als die "Wiege des Lampenglases" ("cradle of Lamp-Work glass") betrachtet. Während des 19. Jahrhunderts wurde die Produktion von Glaskugeln aus Glasröhren entwickelt. Auf dieser Basis wurde die Produktion von Christbaumschmuck begonnen, der den Namen Lauscha in der ganzen Welt berühmt gemacht hat.
      Der Boom der Glasbläsereier erfasste die Stadt in den 1840er Jahren und in der Jahrhundertwende. 95% des Christbaumschmucks wurden in die USA verkauft. 1930 waren ca. 2.000 Haushalte mit 6.000 Leuten in der näheren Umgebung des Ortes mit der Produktion von Christbaumschmuck beschäftigt. Die Arbeit war eine Familienangelgenheit. Eine Glasbläserei war eine kleine Fabrik im Privathaus, die Ehefrau und weitere Familienangehörige arbeiteten mit. Die Werkstatt war an das Wohnhaus angebaut, so wie in USA Garagen an das Wohnhaus angebaut werden. Das Sitzen am Brenner, mit dem das Glas geschmolzen wurde war eine anstengende und schweisstreibende Arbeit, ein Mann brauchte 14 - 15 Gläser Bier um den durch die Arbeit hervorgerufenen Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
      Wenn Sie in eine typische Glasbläserwerkstatt an einem beliebigen Tag kommen, werden Sie den"Chef" auf einen hohen Schemel sitzend an der Flamme sehen, nur mit Arbeitshosen und braunen Lederlatschen bekleidet. Hinter dem Glasbläser, so weit weg wie möglich, stehen die Fässer mit Flüssigkeiten um die Glaskugeln zu färben, zudem noch die Silberlösung um die Kugeln zu versilbern. Jede Glasbläserfamilie hat ihre eigenen Rezepturen, von denen sie überzeugt sind, dass sie besser sind als die der anderen. Die Ehefrau übernimmt den ermüdenden Teil des Versilberns der Kugeln sofort nachdem sie geblasen sind. Wenn die Kugeln überall das Silber angenommen haben schüttete sie den Rest der Flüssikeit zurück in ein Becken, dort wird die Chemikalie aufbereitet und wieder benutzt. Dann steckt sie die neugemachten Kugeln auf Holzhorden und trocknete sie über dem Ofen. An diesem Platz trocknen die neuen Creationen bis sie weiterverarbeitet werden. Alle Familienmitglieder helfen mit beim Bemalen und Dekorieren der Christbaumkugeln. Arbeitszeiten zwischen 8 und 15 Stunden an 6 Tagen der Woche sind keine Seltenheit, dann kann eine Familie zwischen 300 und 600 Christbaumkugeln am Tag machen.
      Entnommen aus: Miriam Grafer Rootweb

      Die Genealogie der Glasmachergeschlechter Müller, Böhm, Eichhorn Glaser, Gundelach, Heinz,Holland, Knye, Schmidt, Wanderer, Weigand/Wiegand und Wenzel "Glas war Ihr Leben - Glas war Ihr Schicksal - Familiengeschichte und Lebenswerk bedeutender Glasmachergeschlechter in Thüringen" Autor: Gerhard Greiner, Juni 1996 entnommen aus: Miriam Grafer Rootweb

      Einsender: Günter Räder

      Benutzerkennung: Graeder

      Mitbegründer der Glashütte und des Ortes Lauscha 1597 (zusammen mit Hans Greiner IV)
      Zuvor mind. seit 1567 Glasmacher in der Glashütte Langenbach, die von den aus Schwaben eingewanderten Greiners 1525 gegründet wurde.
      Er selbst gründet Lauscha und Grumbach, seine Söhne gründen Glashütte und Ort Schmalenbuche (Neuhaus) und seine Enkel die Orte Altenfeld und Kleintettau (Tettau)!!
      1568 im Hennebergischen Zinsregister als "Christoffel uf der Glashütten" bezeugt; auch 1579 wiederholt als "Christoffel Müller" genannt.
      Herkunft nicht genau lokalisiert.
      Nach dem Niedergang der Langenbacher Hütte (wegen Holzmangel) gründete Christoph Müller mit Hans Greiner IV (Urenkel des Langenbach-Gründers) um 1590 die Marktiegelhütte (Markgrenze zwischen den Fürstentümern Schwarzburg-Rudolstadt und Coburg) im Gräfenthaler Forst, auch Lauscha I genannt.
      Wahrscheinlich wegen eines Vergehens ließ der regierende Fürst in Schwarzburg-Rudolstadt Christoph Müller ins Gefängnis bringen. Genaue Gründe seiner strafbaren Handlung liegen nicht vor. Als Konsequenz rissen die beiden Berufsfreunde ihre dortige Hütte ab und bauten um 1593/95 etwas südlicher auf Coburger Gebiet ... die Glashütte Lauscha II, die bereits ab 1595 produzierte, aber erst am 10.01.1597 ihr Privileg von Coburg erhielt. Dieses Datum wird als offizielles Gründungsdatum der Hütte und des Ortes Lauscha bezeichnet. Jeder der beiden Glasmacher hatte ½ Anteil an der Hütte ..., er gründete mit seinen Söhnen Stephan und Hans die Tochterglashütte Schmalenbuche (Verkaufsurkunde von 115 Acker Wald am 15.06.1607 gilt als Gründungsurkunde der Glashütte und des Ortes Schmalenbuche).
      Schmalenbuche war die Urzelle der heutigen Stadt Neuhaus a.R., wo 1665 Graf Anton Albrecht zu Schwarzburg ein Jagdhaus errichten ließ mit Namen "Neues Haus".
      In Schmalenbuche wurden hergestellt: Fenster- und Spiegelscheiben, Flaschen, Trink- und Tafelgläser, Weingläser, Römer, Kolben, Schalen und Fläschchen für Apotheken, Karaffen, Maßgläser, Beinglas und dergleichen.
      1616 gründet er außerdem mit Peter Greiner die Glashütte in Grumbach (Auszug aus der Gründungsurkunde von Grumbach vom 29.03.1616) "... Die Glasmeister Peter Greunen und Christoph Müller wünschen auf dem im Frankenwald gelegenen Grumbach auf herrschaftlichem Boden eine Glashütte mit Wohnungen und anderem Zubehör anzulegen und haben sich einen Platz ausgesucht, den sie erblich zu erhalten wünschen ...".
      1737 wurde der Ort Grumbach mit 23 Hausbesitzern in eine Gemeinde umgewandelt.

      Das zuständige Kirchenbuch von Waldau wurde später angelegt. Das erste Kirchenbuch von Steinheid, zu dem Lauscha ursprünglich eingepfarrt war, ist verbrannt und Eintragungen beginnen erst um 1680.
      Seit 1567 oder schon vorher ist Christoph Glasmacher in Langenbach/Schleusingen auf der Glashütte, die von Hans Greiner I. und anderen Glasmachern aus Schwaben 1525 gegründet wurde. Nach dem Niedergang der Langenbacher Hütte wegen Holzmangel gründete Christoph Müller mit Hans Greiner IV., der Urenkel des Langenbach-Gründers, um 1590 die Marktiegelhütte (Markgrenze zwischen den Fürstentümern Schwarzburg-Rudolstadt und Coburg) im Gräfenthaler Forst, auch Lauscha 1 genannt.
      Wahrscheinlich wegen eines Vergehens ließ der regierende Fürst in Schwarzburg-Rudolstadt Christoph Müller ins Gefängnis bringen. Genaue Gründe seiner strafbaren Handlung liegen nicht vor. Als Konsequenz rissen die beiden Berufsfreunde die dortige Hütte ab und bauten um 1593/95 etwas südlicher auf Coburger Gebiet, wohl mit bereits mündlicher Genehmigung der regierenden Coburger Herzog Casimir, die Glashütte Lauscha II auf, die bereits ab 1595 produzierte, aber erst am 10.01.1597 ihr Privileg von Coburg erhielt. Dieses Datum wird als offizielles Gründungsdatum der Hütte und des Ortes bezeichnet. Jeder der beiden Glasmacher hatte ½ Anteil an der Hütte.

      Auch daß Christoph Müller, der Mitbegründer Lauschas, aus Böhmen gekommen sei, geistert heute noch in vielen Köpfen herum. Obwohl dies schon vor dem ersten Weltkrieg richtiggestellt worden ist. Ein "Christoffel uf der glashütten" (Langenbach) ist im hennebergischen Zinsregister 1568 bezeugt, 1579 wiederholt als Christoffel Müller genannt.

      Weiterhin sind Moller, Moeller, Möller = Müller als Glasmachergeschlecht im Suhler - Schleusinger Raum auf Altglashütten bekannt. Im Amt Schwarzwald "in der Struth" ist Martin Müller 1498 bis 1534 bezeugt, als Grundbesitzer etlicher Geräume und Hofstätten. Er ist der mögliche Vater von Christoph. Als Besitzer einer Althütte bei Mehlfis (1487-1534) werden genannt: 1498, 1499 und 1503 ein Betz Moller, danach ein Valentin Moller, 1534 aber ein Hans Keysser.

      Kinder, die früh verstorben oder weiblichen Geschlechts und nur mit Geburtsdaten bekannt sind, werden nicht aufgeführt.

  • Quellen 
    1. Buch: Gerhard Greiner, Glas war ihr Leben - Glas war ihr Schicksal, Familiengeschichte und Lebenswerk bedeutender Glasmachergeschlechter in Thüringen, 1. Auflage, Juni 1996 - Seite 37 Details: http://www.all-fischer.de/all-fischer-p/p365.htm John Peter Müller-Schmoß, "Geneaologie Christoph Müller". Gründer von Lauscha zusammen mit Hans Greiner. [S49] Mitteilung: Gerhard Kist - GFF 2405, Röthenbach 2018 Buch > Gerhard Greiner, Glas war ihr Leben - Glas war ihr Schicksal, Familiengeschichte und Lebenswerk bedeutender Glasmachergeschlechter in Thüringen, 1. Auflage, Juni 1996 Buch > Gerhard Greiner, Glas war ihr Leben - Glas war ihr Schicksal, Familiengeschichte und Lebenswerk bedeutender Glasmachergeschlechter in Thüringen, 1. Auflage, Juni 1996 Buch > Gerhard Greiner, Der Schwabe Hans Greiner 1465-1532, Familiengeschichte der Thüringer-Greiner, 4. Auflage Mitteilung: Wolfgang Faber - Köthen / Anhalt 2019 .

    2. Auszug aus dem Trauregister (ev. Kirchgemeinde Wallendorf) - 3/1568: Buch > Gerhard Greiner, Glas war ihr Leben - Glas war ihr Schicksal, Familiengeschichte und Lebenswerk bedeutender Glasmachergeschlechter in Thüringen, 1. Auflage, Juni 1996 - Seite 37 .